Was ist eine 60%-Tastatur?
Eine 60%-Tastatur umfasst nur etwa 60 % der Tasten einer Full-Size-Tastatur.
Sie verzichtet auf die obere Funktionsreihe (F1–F12) sowie auf die Pfeiltasten, die man von einer Vollformat-Tastatur kennt. Erhalten bleiben hingegen die alphanumerischen Tasten (Buchstaben, Zahlen und Satzzeichen) sowie wichtige Steuerungstasten wie Shift, Strg, Feststelltaste, Enter und Leertaste.
Wie viele Tasten hat eine 60%-Tastatur?
In der Regel besitzt eine 60%-Tastatur 61 bis 64 Tasten, je nach Layout und Design. Ein Beispiel ist die FUN60, die mit 61 Tasten ausgestattet ist.
Vorteile von 60%-Tastaturen
1. Kompakte Größe
Platzsparend: Eine 60%-Tastatur ist so kompakt, dass sie nicht zu viel Platz auf dem Schreibtisch einnimmt und mehr Raum für Maus und Zubehör lässt.
Portabel: Wer viel reist oder seinen Computer oft mitnimmt, findet in der 60%-Tastatur einen idealen Begleiter. Durch ihre geringe Größe passt sie problemlos in einen Rucksack und ist überall dabei.
2. Ergonomie
Eine 60%-Tastatur schafft mehr Freiraum auf dem Schreibtisch. Dadurch können die Hände in einem bequemeren Winkel und einer natürlicheren Position abgelegt werden, was die Belastung von Handgelenken und Unterarmen reduziert. Besonders für Gamer, die stundenlang am Stück spielen, ist das ein entscheidender Vorteil.
3. Anpassbarkeit
Viele 60%-Tastaturen bieten programmierbare Layer, mit denen zusätzliche Funktionen (z. B. Pfeiltasten, F-Tasten oder Makros) auf Tastenkombinationen gelegt werden können. So erhält man die Funktionalität einer größeren Tastatur, behält aber das kompakte Design.
Darüber hinaus unterstützen manche Modelle Software wie VIA oder QMK, mit der sich Tastenbelegung und Layout vollständig an die individuellen Bedürfnisse anpassen lassen.
4. Ästhetische Wirkung
Das schlichte Design einer 60%-Tastatur spricht alle an, die einen minimalistischen Look bevorzugen. Der Verzicht auf zusätzliche Tasten sorgt für eine aufgeräumte, moderne Optik am Arbeitsplatz.
5. Preis-Leistungs-Verhältnis
Da 60%-Tastaturen weniger Komponenten enthalten und weniger Material benötigen, sind sie in der Regel günstiger als Full-Size-Modelle. Das macht sie besonders attraktiv für preisbewusste Käufer.
Nachteile von 60%-Tastaturen
1. Eingewöhnungszeit
Für Nutzer, die an Full-Size-Tastaturen gewöhnt sind, braucht es etwas Zeit, um sich an eine 60%-Tastatur zu gewöhnen. Besonders wer häufig den Ziffernblock zur Dateneingabe nutzt, wird den fehlenden Nummernblock als unpraktisch empfinden.
Durch die reduzierte Tastenanordnung müssen bestimmte Funktionen (wie F1–F12, Home, End, PgUp, PgDn usw.) über Tastenkombinationen ausgeführt werden, was die Bedienung komplexer machen kann.
2. Nicht ideal für bestimmte Nutzergruppen
Das Fehlen eines NumPads ist für viele Anwender ein Ausschlusskriterium – etwa für Personen, die regelmäßig mit Zahlen arbeiten, Buchhaltungsaufgaben erledigen oder Programme nutzen, die stark auf numerische Eingaben angewiesen sind (z. B. Excel oder CAD-Anwendungen). Für diese Nutzer ist eine 60%-Tastatur oft nicht praktikabel.
Auch das Fehlen einer Funktionsreihe (F1–F12) und spezieller Navigationstasten kann für Profis, die diese Tasten in ihrer Software regelmäßig als Shortcuts verwenden, eine spürbare Einschränkung darstellen.
Warum mögen Gamer 60%-Tastaturen?
1. Perfekt für FPS-Spiele
Besonders Spieler von First-Person-Shootern (FPS) profitieren stark vom 60%-Layout.
In FPS-Spielen werden überwiegend alphanumerische Tasten wie W, A, S, D sowie einige Zusatztasten für Waffenwechsel oder Tools genutzt. Weitere Tasten außerhalb dieses Bereichs sind selten notwendig.
Daher reicht eine 60%-Tastatur vollkommen aus – etwa bei Spielen wie Call of Duty: Warzone 2.0, Apex Legends oder PUBG.
Durch das kompakte Layout bleibt mehr Platz für die Gaming-Maus. Das ermöglicht eine freiere und komfortablere Bewegung, was gerade bei schnellen Reaktionen von Vorteil ist.
2. Ideal für MOBA-Spiele
In MOBA-Spielen (Multiplayer Online Battle Arena) werden im Durchschnitt nur rund zehn Tasten regelmäßig genutzt, meist aus dem Bereich WASD, QWER, DF sowie Tasten wie Alt und Strg. Auch hier ist eine 60%-Tastatur völlig ausreichend.
Bei Spielen wie DOTA kann es allerdings vorkommen, dass Standardtasten auf den Nummernblock gelegt sind. In diesem Fall müssen die Spieler die Belegung anpassen. Das ist zwar etwas aufwendig, aber problemlos möglich.
3. Portabel und platzsparend für kompetitives Gaming
Die kompakte Größe schafft mehr Bewegungsfreiheit und sorgt für ein angenehmeres Spielerlebnis. Außerdem passt die Tastatur mühelos in einen Rucksack – perfekt für Turniere, LAN-Partys oder Gaming unterwegs.
Allerdings ist eine 60%-Tastatur nicht für jedes Genre ideal. In MMORPGs wie World of Warcraft oder in komplexeren RPGs wie The Witcher 3 oder Baldur’s Gate 3 stoßen sie an ihre Grenzen. Da hier sehr viele Skills auf die Tastatur gelegt werden, können fehlende Funktionstasten zu Einschränkungen führen.
Für wen eignet sich eine 60%-Tastatur?
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Gamer: Besonders Spieler von FPS- (First-Person-Shooter) und MOBA-Spielen profitieren von einer 60%-Tastatur. Für die Steuerung reichen meist WASD für Bewegungen sowie Q, E, R für Skills und andere grundlegende Aktionen aus. Das kompakte Layout bietet zudem mehr Platz für die Maus, was die Reaktionsgeschwindigkeit und Präzision im Spiel verbessern kann.
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Office-User: Wer im Büro hauptsächlich Texte schreibt oder E-Mails bearbeitet und dabei kaum auf Pfeil- oder Funktionstasten angewiesen ist, findet im 60%-Layout eine gute Wahl. Es sorgt für einen aufgeräumten Arbeitsplatz, reduziert unnötige Tasten und steigert die Tippeffizienz.
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Unterwegs-Nutzer: Durch die geringe Größe und das leichte Gewicht eignet sich die 60%-Tastatur ideal für alle, die oft unterwegs sind oder nur begrenzten Platz am Schreibtisch haben. Ob Geschäftsreise, Urlaub oder tägliches Pendeln – die Tastatur passt problemlos in Rucksack oder Laptoptasche und ist jederzeit einsatzbereit.
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Anpassungs-Fans: 60%-Tastaturen bieten ein hohes Maß an Individualisierung – vom Austausch der Switches bis hin zu maßgeschneiderten Keycaps. Wer Spaß an DIY hat und seine Tastatur an den persönlichen Stil anpassen möchte, findet hier viel kreativen Spielraum.
Fazit
Die 60%-Tastatur erfreut sich großer Beliebtheit bei Gamern, Office-Anwendern, Vielreisenden und Customization-Enthusiasten. Sie überzeugt durch ihr kompaktes und portables Design, vielfältige Anpassungsmöglichkeiten und flexible Verbindungsmöglichkeiten.
Beim Kauf sollte man jedoch die eigenen Bedürfnisse und Nutzungsgewohnheiten berücksichtigen, um die Vorteile einer 60%-Tastatur optimal auszuschöpfen.
FAQ
Sind 60%-Tastaturen gut für die Produktivität?
Ob eine 60%-Tastatur die Produktivität steigert, hängt von mehreren Faktoren ab. Einerseits sorgt das kompakte Layout für Platzersparnis und Flexibilität. Andererseits erfordert die Umgewöhnung an die neue Tastenanordnung etwas Zeit, und versehentliche Eingaben können die Produktivität zunächst beeinträchtigen.
Ist eine 60%-Tastatur gut zum Programmieren?
Für viele Programmierer kann eine 60%-Tastatur sehr gut geeignet sein – besonders dann, wenn der Schwerpunkt auf Tippen statt Navigation liegt.
Wenn jedoch komplexes Debugging, intensiver Einsatz von F-Tasten oder das Navigieren durch große Codebasen erforderlich ist, kann ein größeres Layout wie eine Tenkeyless- oder Full-Size-Tastatur effizienter sein.
Wer Wert auf ein aufgeräumtes, minimalistisches Setup legt und bereit ist, Tasten neu zu belegen, findet in der 60%-Tastatur aber eine hervorragende Wahl.
Haben 60%-Tastaturen F-Tasten?
Nein, 60%-Tastaturen verfügen nicht über einen eigenen F-Tasten-Bereich.
Wie drückt man F12 auf einer 60%-Tastatur?
- Fn-Taste finden: Meist befindet sich die Fn-Taste unten links neben der Strg- oder Windows-Taste.
- Fn + entsprechende Taste: Durch gleichzeitiges Drücken von Fn und einer anderen Taste wird die Funktionsebene aktiviert, über die sich F1–F12 erreichen lassen. Je nach Layout sind dies in der Regel die Zifferntasten in der oberen Reihe oder bestimmte Buchstabentasten.
Beispiel:
- Fn + 1 = F1
- Fn + 2 = F2
- Fn + … = F12 (abhängig vom Layout)
Wer häufig auf F12 oder andere Funktionstasten angewiesen ist, kann mithilfe von Software eigene Hotkeys definieren, um den Zugriff zu erleichtern.